Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (1906-1975):
Das Lied von den Wäldern / Song of the Forests
Entstehungszeit: | 1949 |
Besetzung: | Tenor, Bass, Knabenchor, gemischter Chor und Orchester |
Opus: | op. 81 |
Art: | Oratorium nach J. Dolmatowski |
Das Werk beginnt mit einem Dialog zwischen einem Bass und einem Männerchor und schildert die Stimmung nach dem vaterländischen Krieg und die Freude über den Beginn des Wiederaufbaus. Im Kremlpalast schreitet der große Volksführer auf eine Karte zu und steckt die Fähnchen, um die Flächen der Wiederaufforstung neu festzulegen. Dem Kommunismus öffenen sich "durch rings umher erblühtes Land der Zukunft reich geschmückte Tür". Misswuchs und Not sollen ein Ende haben. Die Jungpioniere formieren sich zu einem forschen Aufmarsch, schreiten zu Taten und setzen die jungen Triebe in die heimatliche Erde. Man träumt von der paradiesisch ergrünten Steppe. Das gesteckte Ziel ist erreicht: Um die Kolchosefelder schlingen sich die Wälder. Keiner Mächte Wettern kann sie je zerschmettern. Jubelchöre bilden das Finale und künden von Ruhm und Preis. Stalin, der Gärtner und Hüter großartiger Errungenschaften, führt wie ein gütiger Vater alles zu Glück und Glanz.
1. Teil: | Nach vollbrachtem Kampf |
2. Teil: | Pflanzt an der Wälder grünes Band |
3. Teil: | Erinnerung an Vergangenes |
4. Teil: | Junge Pioniere pflanzen die Wälder |
5. Teil: | Stalingrader schreiten voran |
6. Teil: | Künftiges Lustwandeln |
7. Teil: | Preislied |
Mit dem 1948 geschaffenen Oratorium fügte Schostakowitsch sich dem politischen Personenkult und bekam dafür im Jahre 1949 den Stalinpreis der ersten Stufe. Bei dem Werk handelt es sich um ein wirkungsvolles Beispiel, die Ideale des Kommunismus zu verherrlichen. Schostakowitsch nutzt die Stilmittel der heimischen Folklore und verbindet diese mit einem Laudatio auf die politische Führung. Der Komponist erzielt hiermit einen optimistisch aktiven Stimmungsgehalt - musikalisch meisterhaft artikuliert - der bei den breiten Massen gut ankam und den Nerv der Volksseele zur damaligen Zeit unmittelbar traf.
Die Autorenschaft Schostakowitsch wurde gelegentlich angezweifelt, weil die Handschrift nicht sein Stil sei. Schostakowitsch hat sich nicht beeilt zu widersprechen. In jedem Fall handelt es sich um ein Zeitdokument, welches man hintergründig verstehen sollte.
Letzte Änderung am 10.11.2012
Beitrag von Engelbert Hellen